Zebrastreifen für Kinder
Leserbrief zu dem Artikel „Übergänge rot hervorheben?“ im Isar-Loisachboten vom 14.09.2007
Ich begrüße es, dass Frau Bürgermeisterin Irmer so zügig auf den Offenen Brief der Geretsrieder LINKEN reagiert und die Situation der Fußgänger in der Egerlandstraße in der nächsten Bauausschuss-Sitzung zum Thema macht.
„Für Kinder und ältere Menschen ist es schwieriger geworden, die Straße zu passieren, aber im Großen und Ganzen funktioniert das System“. Diese Aussage des Bauamtsleiters macht deutlich: Es besteht Handlungsbedarf. Denn es kann nicht sein, dass mit der Neugestaltung des Zentrums sich ausgerechnet für Kinder und Senioren die Verkehrssituation verschlechtert.
Genau das ist jedoch der Fall: Eine Querungshilfe, die den Fußgängern Vorrang einräumt, gibt es nicht mehr. In Zeiten mit hohem Verkehrsaufkommen haben insbesondere Kinder und Senioren Probleme die Straße sicher zu überqueren. Denn sie können nicht, wie es viele junge Erwachsene tun, auch bei langsam herannahenden Fahrzeugen oder zwischen sich stauenden Fahrzeugen, über die Straße „huschen“. Rückwärts ausparkende Fahrzeuge und Rechts-vor-Links-Regelungen für den Fahrzeugverkehr machen die Verkehrssituation beim Überqueren der Straße für Kinder zusätzlich unübersichtlich.
Entgegen der Aussage von Herrn Sternkopf lässt die Richtlinie FGÜ-2001 Zebrastreifen in Tempo-30-Zonen durchaus zu. Die straßenbaulichen Anforderungen sind sogar geringer als in nicht verkehrsberuhigten Bereichen. Die Fußgängerquerungen anstatt mit roter Farbe mit weißen Streifen zu gestalten, sollte also möglich sein und ist näher zu prüfen. Denn Fußgänger sollen im Geretsrieder Stadtzentrum tatsächlich Vorrang haben und nicht auf das Wohlwollen der Fahrzeuglenker angewiesen sind.
Andreas Wagner