Kinder sinnvoll unterstützen

Kindern, die sich verletzt haben, die sich bedroht fühlen oder aus anderen Gründen in Not geraten, soll geholfen werden. Das ist richtig so. Das ist Bürgerpflicht!

Ob jedoch zum Schutz der Kinder in Geretsried eigens „Notinseln“ ausgewiesen werden müssen, ist auch nach der letzten Sitzung des Sozialbeirats fraglich. Eine Analyse der Sicherheitslage in Geretsried lag der Entscheidung genau so wenig zu Grunde, wie eine Diskussion über verschiedene Möglichkeiten, die Sicherheit von Kindern zu verbessern.

Der Vorschlag der Jungen Union, „Notinseln“ einzurichten, ist gut gemeint. Wichtiger erscheint mir aber die Befähigung von Kindern, gefährliche Situationen als solche erkennen und sich dann richtig verhalten zu können. Kinder müssen wissen, wie sie Hilfe holen und an wen sie sich hierzu wenden können – unabhängig ob „Notinseln“ in der Nähe sind oder nicht.

Und um die Sicherheit von Kindern zu verbessern, sollte hier angesetzt werden. Anstatt 3600 Euro für Aufkleber, Infomaterial und eine Homepage zu investieren, könnte mit dem Geld beispielsweise120 Kindern ein Trau-Dich-Wehr-Dich-Kurs finanziert werden oder 36 Hartz-IV-Kindern eine einmalige Beihilfe zur Einschulung in Höhe von 100 Euro gezahlt werden oder armen Kindern 3600 Mahlzeiten in Schule oder Hort mit einem Euro bezuschusst werden. Lasst uns 3600 Euro für etwas einsetzen, von dem Kinder tatsächlich profitieren. Auch ohne „Notinseln“ leben Kinder in Geretsried sicher. Und Kindern, die in Not sind, wird auch heute schon geholfen. Wer, wie die Junge Union, anderes behauptet stellt die Bevölkerung unter den Generalverdacht der Gleichgültigkeit.

Andreas Wagner

  15. Oktober 2007
 
  Kategorie: Leserbriefe