Sicherheitsinseln für Kinder

Leserbrief zu dem Artikel „Sicherheit für Kinder“ Isar-Loisachboten vom 25.06.2007

Der Vorschlag des JU-Kreisvorsitzenden so genannte „Sicherheitsinseln“ für Kinder in Not einzurichten hört sich gut an. Dass wir in unserer Gegend eine Gefährdungslage haben, die „Sicherheitsinseln“ erforderlich machen und „Sicherheitsinseln“ die Sicherheit von Kindern nachhaltig verbessern, halte ich aber für fragwürdig.

Wenn Kinder auf dem Schulweg von Unbekannten angesprochen oder bedroht werden, müssen sie – unabhängig davon, ob eine „Sicherheitsinsel“ in der Nähe ist oder nicht – in der aktuellen Situation richtig reagieren – selbstbewusst, deutlich und klar. Dazu müssen sie befähigt werden. Sie müssen lernen, ihrem Gefühl zu Folgen und laut „NEIN!“ sagen zu können. Nur wenn Kinder wissen, wie sie sich in bedrohlichen Situationen richtig verhalten, wird deren Sicherheit nachhaltig verbessert – schließlich gibt es nicht überall „Sicherheitsinseln“.

Beispielsweise an der Isardamm-Grundschule werden regelmäßig „Trau Dich! Wer Dich!“-Kurse angeboten, bei denen Kinder genau das lernen. Diese Kurse gibt es aber nicht um sonst. Wir schlagen deshalb vor, dass die Stadt Geretsried solche Kurse finanziell fördert, damit auch Kinder aus einkommensschwachen Familien, die Möglichkeit haben, diese zu besuchen.

Und was die „Sicherheitsinseln“ betrifft, sollte es selbstverständlich sein, dass Kinder, die Hilfe brauchen, diese in jedem Geschäft erhalten, unabhängig davon, ob es als „Sicherheitsinsel“ gekennzeichnet ist oder nicht.

Andreas Wagner

  25. Juni 2007
 
  Kategorie: Leserbriefe