Castor-Transporte stoppen!
Verfaßt und veröffentlicht am 08. März 1998 als Presseerklärung und Flugblatt zur Unterschriftensammlung der »Bürgerinnen und Bürger gegen Atomkraft«
Zwischen dem 23. und 27. März 1998 werden voraussichtlich sechs CASTOR-Behälter mit abgebrannten Brennelementen der Atomkraftwerke Gundremmingen und Neckarwestheim nach Ahuaus rollen und in dem dortigen Atommüll-”Zwischenlager” eingelagert werden.
Wir – Bürgerinnen und Bürger des Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen – nehmen dies zum Anlaß, um auf die Problematik der Kernenergienutzung hinzuweisen und für den Ausstieg aus der Atomindustrie zu werben. Gleichzeitig schließen wir uns dem bundesweiten Protest gegen die anstehenden CASTOR-Transporte an.
Bis heute gibt es weltweit kein “Endlager” für die Entsorgung des in Atomkraftwerken produzierten hochradioaktiven Mülls. Trotzdem wird immer mehr Atommüll produziert. Abgesehen davon wird es niemals ein sicheres “Endlager” geben, denn es müßte schließlich geeignet sein, den radioaktiven Müll für zehntausende von Jahren sicher vor der Umwelt abzuschließen. Garantieren kann dies niemand. Und weil der hochradioaktive Abfall nicht entsorgbar ist, sind die Anlagen, in denen er produziert wird, zu schließen.
Mit dem anstehenden CASTOR-Transport wird das Problem der Entsorgung des in den Kernkraftwerken produzierten hochgiftigen Atommülls im wahrsten Sinne des Wortes nur verschoben und Menschen und Natur unnötig gefährdet. Wir fordern die Regierenden deshalb auf, die vorgesehenen CASTOR-Transporte zu untersagen. Der Atommüll soll dort bleiben wo er produziert wird – in den Atomkraftwerken. Spätestens dann, wenn die dortigen Lager voll sind, sind die Atomkraftwerke abzuschalten.
Wir fordern eine Politik, die einerseits eine umweltfreundliche Energiegewinnung (u.a. Sonnenenergie und Windkraft) fördert und andererseits einen verantwortungsbewußten sparsamen Umgang mit Energie belohnt (z.B. durch Steuererleichterungen).