Langzeitfolgen von Corona

Berlin/Geretsried – In einer schriftlichen Anfrage an die Bundesregierung wollte der Geretsrieder Bundestagsabgeordnete wissen, welche Kenntnisse die Bundesregierung über die Schwere und Häufigkeit von gesundheitlichen Langzeitfolgen von an Covid-19 erkrankten Menschen in Deutschland hat und welche Maßnahmen die Bundesregierung bis wann auf den Weg bringen wird, um Betroffene bestmöglich medizinisch zu versorgen. Die vorliegende Antwort findet Wagner ernüchternd. Sie zeigt, dass die Bundesregierung Long-Covid und das Chronische Fatigue Syndrom (CFS) unbedingt stärker in den Blick nehmen muss.

Die Antwort des Bundesgesundheitsministeriums heißt es: „Die wissenschaftlichen Erkenntnisse zur Schwere und Häufigkeit von Langzeitfolgen einer COVID-19-Erkrankung sind insgesamt noch sehr begrenzt.“ Keine Auskunft gibt sie, mit wie vielen Betroffenen die Bundesregierung rechnet. Weiter heißt es in der Antwort: „Die Fragen zur medizinischen Behandlung von COVID-19-bezogenen Folgeerkrankungen betreffen die Selbstverwaltung des Gesundheitswesens. An einigen Universitätskliniken wurden COVID-19-Ambulanzen als Anlaufstelle eingerichtet. Die Entscheidung über die Einrichtung solcher Ambulanzen obliegt den Hochschulkliniken selbst. Damit fällt auch die Entscheidung über die Verteilung ihrer Kapazitäten in ihre Entscheidungshoheit.“

Wagner findet die Antwort unbefriedigend: „Es kann nicht sein, dass die Bundesregierung keine Auskunft darüber geben kann, mit wie vielen Betroffenen sie rechnet und hinsichtlich deren medizinischen Versorgung auf die Selbstverwaltung des Gesundheitswesens verweist. Die Bundesregierung muss gemeinsam mit den Landesregierungen tätig werden und eine wohnortnahe medizinische Versorgung von Betroffenen in Ambulanzen sicherstellen, die auf COVID-19 spezialisiert sind.“

Wagner weiter: „Auch bei jungen und vorher gesunden Menschen und einem leichtem und mittleren Krankheitsverlauf kann sich ein Chronisches Fatigue Syndrom entwickeln, das bis zur Arbeitsunfähigkeit führen kann. Deshalb halte ich Aufklärung und eine gute Beratung und Betreuung von Langzeit-COVID Betroffenen für so wichtig.“

  10. März 2021
 
  Kategorie: Pressemitteilungen