Stadtleitbild und Sportgymnasium

Ich kann sehr gut nachvollziehen, dass das geplante Sportgymnasium auf Skepsis stößt. Mit dem Aufstellungsbeschluss hat der Stadtrat für das Projekt den „Startschuss“ gegeben, wie sich der Sprecher der Stadt Geretsried Thomas Loibl zutreffend gegenüber der Lokalpresse äußert. Und das ohne vorherige Information der Bürgerinnen und Bürger und ohne öffentlicher Diskussion.

Vielleicht erinnert sich ja noch jemand an das Leitbild der Stadt Geretsried? Darin heißt es: „Das Stadtleitbild schafft Orientierung für alle Bürgerinnen und Bürger, wohin die zukünftige Reise der Stadtentwicklung“ gehen soll. Im Stadtleitbild wird nicht nur „Transparenz und Bürgernähe“ groß geschrieben, sondern auch die Förderung des Sportes für die Allgemeinheit. Gleichzeitig ist darin eine klare Handlungsempfehlung zu finden: „Erhaltung des Stadtwalds“.

Ich finde es falsch, ein städtisches Grundstück für ein Sportgymnasiums zur Verfügung zu stellen, das mit einem monatlichen Schulgeld von etwa 500 bis 600 Euro nur für Kinder zahlungskräftiger Eltern zugänglich sein wird. Städtischer Grund  muss gemeinnützigen Zwecken vorbehalten bleiben! Und 20.000 Quadratmeter Stadtwald für ein Prestigeprojekt roden widerspricht dem Stadtleitbild eklatant.

Ist eigentlich städtischer Grund auch für neue Seniorenheime und Mehrgenerationen-Wohnhäuser vorgesehen? Wie sehen die städtischen Planungen dahingehend angesichts des steigenden Bedarfs aus? Auch hierzu steht übrigens etwas im Stadtleitbild: „Die Geretsrieder wollen eine Stadt gestalten, in der man in Würde alt werden kann.

  26. Mai 2024
 
  Kategorie: Leserbriefe