Vermögenssteuer einführen
Leserbrief zu dem Artikel „Rentner rutschen in die Altersarmut“ im Isar-Loisachboten/Tölzer Kurier vom 05.06.2008
Die Forderung des Sozialverband VdK nach Wiedereinführung der Vermögenssteuer ist völlig berechtigt und ist zu unterstützen. Während die Kinderarmut in Deutschland mit 2,5 Millionen betroffenen Kindern einen neuen Höchststand erreicht hat, konnte beispielsweise der Besitzer von Aldi Süd sein Vermögen in den letzten zwei Jahren um 10 Milliarden (!) auf 27 Milliarden US-Dollar vermehren. Nur ein Beispiel, an dem deutlich wird, dass die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter auseinander geht und welche Dimensionen dies mittlerweile angenommen hat.
Durch die Wiedereinführung der Vermögenssteuer wäre es möglich Familien und Senioren finanziell zu entlasten, ohne dass Reiche ihren Lebensstandard spürbar einschränken müssten. Die Wiedereinführung der Vermögenssteuer wäre übrigens ganz im Sinne des Grundgesetzes. Dort heißt es in Artikel 14: „Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen.“
Derzeit gibt es nur eine Partei im Bundestag, die die Forderung des VdK nach Wiedereinführung der Vermögenssteuer unterstützt: DIE LINKE. Die große Koalition aus CDU/CSU und SPD dagegen hat erst letztes Jahr die Mehrwertsteuer erhöht – eine Steuer die vor allem die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sowie die Rentner trifft. Durch die hohe Mehrwertsteuer wird für die Verbraucher die Energie noch teurer, als sie ohnehin schon ist. Für alle mit einem geringen Einkommen wird dies zu einem Problem. Die Mehrwertsteuererhöhung hat somit dazu beigetragen, dass immer mehr Senioren in die Altersarmut rutschen.
Andreas Wagner