Renteneintrittsalter mit 67

Ich gratuliere Herrn Dominic Stoiber zur Nominierung als Direktkandidat für den Bezirkstag und freue mich auf einen spannenden Wahlkampf.

„Alte und pflegebedürftige Menschen (…) müssen auch Ihren Lebensabend in Würde und bei bester medizinischer Versorgung verbringen können“ hat Herr Stoiber laut JU-Pressemitteilung in seiner Bewerbungsrede gesagt. Dieses Ziel halte ich für etwas Selbstverständliches. Doch wann beginnt der Lebensabend? Geht es nach der Jungen Union ist das Renteneintrittsalter mit 67 noch zu niedrig. Erst letztes Jahr haben sich führende Mitglieder der JU für die Anhebung des Renteneintrittsalters auf 70 Jahre ausgesprochen.

Die JU/CSU kennt die Mechanismen der gewinnorientierten Marktwirtschaft und weiß wie schwierig und in bestimmten Branchen sogar aussichtslos es ist, mit 50 Jahren aufwärts einen Job zu finden. Und sie weiß auch, dass viele Menschen aus gesundheitlichen Gründen überhaupt nicht bis 67 Jahren arbeiten können. Die Anhebung des Renteneintrittsalters ist deshalb eine Rentenkürzung durch die Hintertür.

Die Anhebung des Renteneintrittsalters wird zu einer zusätzlichen Belastung der Bezirke und Kommunen führen. Denn: Reichen beispielsweise die gekürzte Rente und die Leistungen aus der Pflegeversicherung zur Finanzierung eines Pflegedienstes oder eines Heimplatzes nicht aus, muss der Bezirk als überörtlicher Sozialhilfeträger im Rahmen der „Hilfe zur Pflege“ den Fehlbetrag übernehmen.
Um den Bezirk und damit die Kommunen zu entlasten, ist es notwendig, auf Bundesebene die Weichen anders zu stellen: Die Anhebung des Renteneintrittsalters ist rückgängig zu machen. Wir brauchen eine Stärkung der gesetzlichen Rentenversicherung in die alle Erwerbstätigen einzahlen. Nur so lässt sich die zunehmende Altersarmut bekämpfen!

Andreas Wagner

  13. Mai 2008
 
  Kategorie: Leserbriefe