Schritt zum Nulltarif
Berlin/München – Laut Medienberichten denkt der Bayerische Ministerpräsident Markus Söder darüber nach, bis zum Jahr 2030 in den Städten München, Nürnberg, Augsburg, Regensburg und Würzburg ein 365-Euro-Jahres-Tickets für den öffentlichen Personennahverkehr einzuführen. Der bayerische Bundestagsabgeordnete und Sprecher für ÖPNV Andreas Wagner von der Fraktion DIE LINKE. sieht darin ein Wahlkampfmanöver. Wenn die Ankündigung ernst gemeint sein sollte, müssen jetzt schnell konkrete Schritte folgen.
Andreas Wagner: „Es ist gut, wenn Ministerpräsident Markus Söder über eine Senkung der Fahrpreise für Bus und Bahn nachdenkt. Nachdenken reicht jedoch nicht. Der Ministerpräsident muss jetzt schnell für Klarheit sorgen, sich mit den Verkehrsverbünden an den Tisch setzen und Verhandlungen mit der Bundesregierung aufnehmen, damit die erforderlichen finanziellen Mittel in den Haushalt eingestellt werden. Eine Umstellung der Ticketsysteme kann der bayerische Ministerpräsident nicht im Alleingang umsetzen.“
Wagner weiter: „Die Einführung von 365-Euro-Jahrestickets wäre ein Schritt in die richtige Richtung, um die Nutzung von Bus und Bahn attraktiver zu machen. Das angestrebte Ziel, das Ticket bis zum Jahr 2030 einzuführen, ist allerdings ein Witz. Wir brauchen mehr Tempo in der Verkehrswende. Die Fraktion DIE LINKE. fordert perspektivisch die Einführung des Nulltarifs für Bus und Bahn. Als ersten Schritt soll der Bund die Kosten für die sofortige Halbierung aller Fahrpreise in den 20 deutschen Städten (darunter München) mit der stärksten Luftverschmutzung übernehmen. Das 365-Euro-Ticket kann ein sinnvoller Teil dieser Maßnahme sein.“