Familienpatenschaften

Berlin/Geretsried – Der Geretsrieder Bundestagsabgeordnete Andreas Wagner (DIE LINKE) regt in einem Schreiben an Ministerpräsident Markus Söder eine Nachjustierung der Ausgangsbeschränkungen wegen der Covid-19-Pandemie an, damit Kinder sich im kleinen Rahmen Begegnen und zum Spielen treffen können.

„Die Reduzierung von physischen Kontakten halte ich zur Eindämmung der Pandemie für zwingend notwendig. Ich danke Ihnen und allen Beteiligten an dieser Stelle für Ihr schnelles Handeln“, heißt es in dem Schreiben. Wagner weiter: „Gleichzeitig möchte ich auf die Situation von Kindern in der derzeitigen Krise aufmerksam machen. Insbesondere für kleine Kinder, die keine Geschwister haben, sind die Begegnung mit anderen Kindern und das gemeinsame Spielen für ihre Entwicklung und Gesundheit überaus wichtig. Eltern können das Spiel mit gleichaltrigen Kindern nicht ersetzen. Und während ältere Kinder und Jugendliche in der Krise mit Freundinnen und Freunden per Telefon und über Social-Media-Anwendungen in Kontakt bleiben und sich selbständig im Freien bewegen können, haben diese Möglichkeit Kinder im Kindergartenalter nicht. Für Familien und ihre Kinder, die in einer kleinen Wohnung ohne eigenen Garten leben, sind die Ausgangsbeschränkungen zudem besonders belastend.“

Wagner weiter: “ Ich bin der Überzeugung, dass wir in der sich noch länger hinziehenden Pandemie und unabhängig von Notbetreuungen in Kindertagesstätten eine Lösung brauchen, damit Kinder im kleinen Rahmen miteinander spielen können und gleichzeitig das Infektionsrisiko möglichst gering ist. Ich rege daher an, die Ermöglichung von Familienpatenschaften zu prüfen. Damit haben Kinder die Möglichkeit, sich zum Spielen zu verabreden und Elternpaare und alleinerziehende Mütter und Väter hätten Zeit für berufliche Pflichten und auch mal Zeit für sich. Im Falle einer Infektion, könnten die Kontakte leicht nachvollzogen werden. Dies löst die Schwierigkeiten der Kinderbetreuung zwar nicht grundlegend, wäre jedoch eine Verbesserung und würde der seelischen Gesundheit der Kinder und Eltern gut tun und Familien entlasten. Der gesellschaftliche Zusammenhalt und die Solidarität untereinander könnten so gefördert und gestärkt werden.“

Wagner bittet den Ministerpräsidenten, im Rahmen der regelmäßigen Lagebesprechungen die Anregung „dieser Nachjustierung der Ausgangsbeschränkungen als einfach und schnell umsetzbare und zudem äußerst hilfreiche Maßnahme zu prüfen.“ Ein gleichlautendes Schreiben richtete Wagner auch an Bundeskanzlerin Angela Merkel und die bayerische Familienministerin Carolina Trautner sowie an die Bundesministerin für Familie Franziska Giffey.

  24. April 2020
 
  Kategorie: Pressemitteilungen