Sportgymnasium „nice to have“
Ich finde es erfreulich, dass so lebhaft über das Für und Wider eines Sportgymnasiums in Geretsried diskutiert wird und nun die Bürgerinnen und Bürger darüber abstimmen können. So kann, darf und soll gelebte Demokratie sein.
Ich finde es richtig und gut, den Sport zu unterstützen. Das macht die Stadt Geretsried bereits und natürlich ist noch mehr möglich und das auf vielfältige Weise. Dazu gehört auch, dass die Stadt Geretsried günstigen städtischen Grund für die Ansiedlung eines Sportgymnasiums zur Verfügung stellen kann – allerdings nur dann, wenn der Grund und Boden absehbar nicht für andere Projekte benötigt wird.
Die Stadt Geretsried wächst rasant und in Folge dessen ist ein weiterer Ausbau von Kindertagesstätten und Schulen erforderlich. Doch nicht nur das. Wie sieht es mit dem zunehmenden Bedarf an bezahlbaren Wohnformen für Seniorinnen und Senioren aus, in denen bedarfsabhängig pflegerische Unterstützung angeboten werden kann? Ich kann derzeit nicht erkennen, dass es diesbezüglich einen städtischen Plan gibt. Es geht hierbei übrigens nicht nur um „die Alten“, die in Geretsried ihren Lebensabend verbringen wollen, sondern auch um „die Jungen“, die maßgeschneiderte Angebote brauchen, um Familie, Beruf und die Versorgung pflegebedürftiger Eltern „unter einen Hut“ zu bringen.
Ein Sportgymnasium ist „Nice to have“. Breitensport kann anders besser gefördert werden. Was wir brauchen sind Antworten auf den demographischen Wandel. Aus meiner Sicht sollte sich die Stadt Geretsried um Senioren-Wohnprojekte in gemeinnütziger Trägerschaft bemühen, wofür günstiger städtischer Grund dringend benötigt wird.